<p>"They can’t take away our music" sang Eric Burdon 1970 mit der Band WAR und genau das galt auch für jene Griechen, die nach der Niederlage im Krieg 1922 gegen die Türken in einem großen “Bevölkerungsaustausch” millionenfach ihre kleinasiatische Heimat an der ägäischen Küste verlassen mussten und in den subkulturellen Rändern der großen Städte von Athen bis Thessaloniki keine neue Heimat, sondern nur eine Bleibe fanden. Kaum anerkannt im sozialen Abseits lebend blieb ihnen ihre Kultur, vor allem jene des Cafe Amán und seiner Musik. Sie war der Garant ihrer selbstbewussten Identität und sollte als Rembetiko zu einer der wichtigsten Musikkulturen Griechenlands werden. Häufig auch als griechischer Blues tituliert. Mit seiner Vitalität und widerständigen Natur wurde das Rembetiko im 20. Jahrhundert zu einem gesamtgriechischen Kulturphänomen, über Generationen und soziale Grenzen hinweg.</p>
<p>Nach der klassischen Zeit in den zwanziger bis fünziger Jahren des letzten Jahrhunderts und den diversen Neorembetikowellen seit den späten sechziger Jahren ist das Rembetiko heute vor allem in den griechischen Städten allgegenwärtig. Im Grunde tritt es uns heute mit drei Gesichtern entgegen. Zum einen in endlos touristischen Varianten als Sound einer globalen Reisekultur, zum anderen in Gestalt virtuoser aber letzlich musealer Konservierung. Interessant sind aber vor allem jene, die mit weitreichenden anderen musikalischen Erfahrungen aber auch großem Respekt vor Repertoire und Spielweisen das Rembetiko als etwas Gegenwärtiges verlebendigen wollen. Zu letzteren gehört <em>To gnosto trio</em> mit der Sängerin Chrissi Papagiannouli, die im Maschinenhaus gastieren werden.</p>
<p><strong>TO GNOSTO TRIO</strong>(dt. <em>Das bekannte Trio</em>) ist eine der bekanntesten und etabliertesten Rembetiko-Bands in Athen, wo sie seit 2010 kontinuierlich auftreten. Die Musiker der Band, die darüberhinaus auch in diversen anderen Formationen und als Studiomusiker spielen, stellen sich neben konzertanten Aktivitäten, auch über Athen hinaus, wöchentlich dem harten Urteil des griechischen Publikums, in dem sie regelmäßig in einer der historischen Tavernen, dem <em>Klimataria</em> im unsanierten Teil von Psyrri, auftreten. Hochrangige Rebetikogrößen sind nicht selten Gast dieser Taverne und so musizierte das Trio dort auch gemeinsam mit großen Namen wie</p>
<p>Foteini Velesiotou, Dimitris Lappas, Spyros Goumas, Afentoula Razeli, Thodoris Mermigas, Dimitris Mitsotakis, Theodoros Kouelis, Dimitris Kontogiannis, Sophia Mermiga, Ntorita Chorafa und vielen anderen.</p>
<p>Sie waren auch an Schallplattenproduktionen mit dem Komponisten Nikos Platyrachos beteiligt, der Musik für Giorgos Dalaras, Eleni Tsaligopoulou oder Stamatis Kraounakis schrieb.</p>
<p><strong>Chrissi Papagiannouli</strong>arbeitet mit dem Trio bereits seit sieben Jahren zusammen. Sie stammt aus Karditsa, wo sie Schülerin des Komponisten Dionysis Tsaknis war, und kam über Trikala, Geburtsort solcher Rebetikogrößen wie Tsitsanis, Kaldaras und Virvos nach Athen. Über das Trio hinaus musizierte sie mit hochrangigen Rebetikonamen wie Dionysis Savopoulos, Nikos Papazoglou, Giorgos Margaritis, Thanasis Polykandriotis, Leonidas Mpalafas, Nikos Dimitratos u.a. Geprägt durch Gesangstraditionen des Rembetiko ebenso wie der Laiki vardi verbunden mit einem intensiven theatralischem Minen- und Gestenspiel hat sie einen eigenen Stil geprägt, der mit der Spielweise des Trios kraftvoll harmoniert.</p>
<p><strong>To Gnosto Trio & </strong><strong>Chrissi Papagiannouli</strong>verstehen sich auch in konzertanten Auftritten am Ende aber immer als gesellige Unterhalter, die das Publikum nicht nur begeistern, sondern auch zum Singen und Tanzen animieren.</p>
<p><strong>Besetzung:</strong></p>
<p>Tasos Giannousis (Bouzouki, Gesang, Bandleader)</p>
<p>Panagiotis Katsimanis (Gitarre, Gesang)</p>
<p>Antonis Tzikas (Contrabass, Gesang)</p>
<p>Chrissi Papagiannouli (Gesang)</p>