<p><span>Innerhalb von nur drei Jahren hat sich die vierköpfige Band Hyukoh aus Seoul international einen Ruf als „Antwort auf den überproduzierten K-Pop“ erspielt. Diese besondere Form der Popmusik, die im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts auch international immer mehr Fans fand, zeichnet sich durch eine betont radiofreundliche Glätte aus – und Hyukoh gelten mit ihrem viel spontaner und ursprünglicher produzierten Indie-Pop nun als Gegenthese und beweisen, dass man auch mit handgemachter Musik aus Südkorea weltweit Erfolge feiern kann. Dies zeigt sich etwa im Rahmen der Veröffentlichung ihres ersten Albums „23“, das nicht nur in Südkorea in die Top 10 stieg, sondern beispielsweise auch bis auf Platz 6 in den US-Billboard-World-Charts. Derzeit befinden sich Hyukoh auf ihrer ersten Welttournee, die sie im Frühjahr 2019 auch nach Europa führt. Zwischen dem 5. und 7. März wird die Band drei Deutschlandkonzerte in Köln, Berlin und Frankfurt spielen.<br /><br />Am Anfang stand ein Wunsch von Sänger und Gitarrist Oh Hyuk, einem Südkoreaner, der aufgrund der Tätigkeit seiner Eltern – sie sind beide Universitäts-Professoren – in verschiedenen Städten Chinas aufwuchs. Derart geschult in den gesellschaftlichen Restriktionen des Landes, war es sein größter Wunsch, aus allen Korsetten und Zwängen auszubrechen – mit Musik, die so ganz anders ist, als man das aus dem Pop Chinas und Südkoreas kennt. Deshalb zog er gegen den Willen seiner Eltern schon als Teenager zurück nach Südkorea und formulierte zunächst als Solomusiker seine ganze eigene Form von Indie-Pop. An der Hongik Universität lernte er während seines Kunststudiums weitere Musiker kennen, darunter die zukünftigen Mitglieder seiner Band: Gitarrist Lim Hyun-jae, Bassist Im Dong-geon sowie Schlagzeuger Lee In-woo. Gemeinsam gründeten sie im Mai 2014 Hyukoh und begannen, einen bis dato in Südkorea noch nicht bekannten Sound zwischen Popmusik und Indie zu etablieren.<br /><br />Bereits die Reaktionen auf ihre nur vier Monate nach Gründung veröffentlichte Debüt-EP „20“ waren enorm – die Kunde ihrer neuartigen Musik trug sich sogar unmittelbar bis nach Japan, wo „20“ direkt in die Charts stieg. Als noch erfolgreicher erwies sich die 2015 erschienene, zweite EP „22“, die es erstmals sogar in den US-Billboard-World-Charts auf einen Platz 4 brachte. Die Titel ihrer Veröffentlichungen markieren dabei stets das Alter, in dem sich die Musiker zum Zeitpunkt der Aufnahmen befanden. Folgerichtig nannten sie ihr im April 2017 erschienenes Debütalbum „23“. Die weltweiten Reaktionen waren bemerkenswert – von Musik- über Trendmagazine bis hin zu Hochglanz-Gazetten wie die Vogue beschäftigten sich viele internationale Medien mit dem Phänom Hyukoh. Dies sicher auch, weil sich die Band neben der Musik zudem in Mode-, Foto- und Video-Belangen als sehr stilsicher präsentiert. <br /><br />In Südkorea sind Hyukoh damit längst zu großen Stars avanciert: 23 ihrer Singles schafften es in die Top 100 der südkoreanischen Charts, zwei davon bis an die Spitze. Zu Recht, denn der Indie-Sound von Hyukoh ist sehr aufregend, dynamisch und einzigartig. Nun erobert die Band, nachdem sie auch in den USA innerhalb der letzten zwei Jahre einen regelrechten Hype erlebte, Stück für Stück den europäischen Kontinent.</span></p>