Man brauchte nur in den Gesichtern der Fans vor der Bühne zu lesen und wusste gleich: So gut war das Rock-Nebelhorn aus Detroit schon lange nicht mehr.
Landauf, landab hat Mitch Ryder im vergangenen Winter schmerzgetränkte Messen der Rockmusik zelebriert. 30 Konzerte in 34 Tagen. Er kommt auf die Bühne und gibt alles. Zwei Stunden lang. Beseelt gingen die Leute nach dem Konzert heimwärts.
„So würde Jim Morrison mit 60 klingen“, schrieb die ehrwürdige ZEIT, der WDR widmete dem Rock-Haudegen eine einstündige Hörfunk-Reportage und die Berliner Zeitung fragte: „Wann haben die Stones ‚Gimme Shelter’ zuletzt so hingelegt, vor dreißig Jahren vielleicht?“
Jetzt ist der Sänger mit dem lauernden Vibrato in der Stimme wieder unterwegs durch die Clubs und Säle und wieder ( letzte CD 2006 ) mit einer aktuellen CD, im Tourgepäck, eingespielt im Herbst 2007 in Berlin. „Vielleicht mein wichtigstes und ganz sicher eines der besten Alben, die ich je gemacht habe“, sagt Mitch Ryder über sein neuestes Werk, das den Vergleich mit seinem 1978er Meisterstücks „How I spent my vacation“ nicht zu scheuen braucht.
Seit der „Vacation“-LP und Ryders legendärem TV-Auftritt im ARD-Rockpalast sind mittlerweile 28 Jahre vergangen. Jene Vollmondnacht, jenes alptraumhaft entrückte Konzert in der Essener Grugahalle ist längst zur Legende verklärt. Für Mitch Ryder war es der Beginn seiner Beziehung zu Deutschland, die seitdem nicht abgerissen ist.
( Am 27.2.2004 war Mitch erneut im WDR – Rockpalast, zu erleben jetzt auf DVD )
„Diese Nacht war für mich eine Chance“, sagt er heute, „wie man sie vielleicht nur einmal im Leben hat.“ In Amerika wollen seine Fans vor allem die Uralt-Hammerhits aus den Sechzigern hören. „In Europa mache ich völlig andere Musik“, sagt Ryder. „Hier erlaubt man mir, Künstler zu sein. Deshalb liebe ich Europa.“
Sein aktuelles Album "You deserve my art" erscheint am 18. Januar 2008. Im Februar stellt er es dem Berliner Publikum vor!
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