Niemand weiß wirklich, wer Liberato ist. Der mysteriöse Künstler aus Neapel begann 2017, unangekündigt Songs zu veröffentlichen, die die neapolitanische „Neomelodico“-Tradition mit R&B-, Elektro-, und Hip-Hop-Einflüssen verschmelzen, untermalt von aufwändig produzierten Musikvideos voller wundersamer Lokalromantik, Rosen und Kapuzenträgern. Nach der Veröffentlichung der ersten beiden Singles - alle übrigens auf Neapolitanisch gesungen - „Nova Maggio“ (9. Mai) und „Tu t’e scurdat 'e me“ (Du hast mich vergessen) erschien die nächste Single „Gaiola Portafortuna“ (eine Hommage an die verfluchte Insel Gaiola im Golf von Neapel) am 19. September auf YouTube und am 22. September 2017 auf Musik-Streaming-Diensten. Die genauen Daten der Veröffentlichung symbolisieren die Beschäftigung mit der Geschichte Neapels: sie spielen zum einen auf den Festtag von San Gennaro, dem Schutzpatron von Neapel, an, zum anderen den Jahrestag des Massakers von Castel Volturno, bei dem die Camorra sechs afrikanische Einwanderer ermordete. Im Jahr 2020 komponierte Liberato den Soundtrack für den Netflix-Film „Ultras“ über die Fankultur des Fußballvereins SSC Neapel, an dem auch 3D (Massive Attack-Mitglied Robert Del Naja) und Gaika mitgearbeitet haben. Am 9. Mai 2021 wurde die Single "E Te Veng' A Piglià" (Und ich komme zu Dir) veröffentlicht, gefolgt am 22. Juni von "Chiagne' ancora" (Es regnet immer noch), eine Kooperation mit den Rappern Ghali und J Lord. Wie jedes Jahr am 9. Mai veröffentliche Liberato auch 2022 traditionsgemäß neues Material: das zweite Album mit dem Titel „Liberato II“ mit bisher unveröffentlichten Titeln, flankiert von begleitenden YouTube-Videos. Nach einem Akustikkonzert im Juli vor der Küste der Insel Procida trat Liberato zuletzt auf dem Festival Milano Rocks in Mailand vor 25.000 Menschen auf.