Auf der Bühne begegnet man zwei eigenständigen Ensembles, die miteinander kommunizieren: ein Trio bestehend aus Klavier/Sampler, Violine und Cello auf der linken und ein traditionelles Streichquartett plus E-Gitarre auf der rechten Seite. Dieser Kommunikationsprozess, der in MUSIK sich vollzieht, steht im Mittelpunkt der Aufführung. Die beiden Schauspieler/Sänger stecken den gesellschaftlichen Rahmen ab: durch sie nehmen wir ‚Individuen‘ bzw. ‚Subjekte‘ in dieser Klanglandschaft wahr. Das ‚vernetzte Ich‘ und seine Beziehung zu jenem unbekannten ‚Fremdling‘, der für die vernetzte Gesellschaft zu einer spiegelnden und trügerischen Projektionsfläche wird, die ihr womöglich nichts anderes zeigt als ihre eigenen Wünsche, Obsessionen und Ängste. Die Komposition „Erlaube Fremdling, dass ich dich berühre...“ von Iris ter Schiphorst ist ein gelungenes Kunstwerk, dass sich kritisch mit der Alltagskultur auseinandersetzt.
Regie: Peter Staatsmann